2009-05-13

Bibliotheksverbünde lehnen OCLC-Policy ab

Gestern hat die International Coalition of Library Consortia (ICOLC) eine Erklärung zu OCLCs Policy-Entwurf veröffentlicht, in der OCLC aufgefordert wird, diesen Vorschlag zurückzuziehen und eine von Grund auf neue Policy zu verfassen. Die ICOLC ist eine informelle Vereinigung von knapp 150 Bibliotheksverbünden aus aller Welt und ihrer Stimme hat deshalb eine Menge Gewicht. Die Stellungnahme wird von vielen ihrer Mitgliedsorganisationen getragen. (Tim Spalding sieht daher die Policy in der von OCLC vorgeschlagenen Form als endgültig gescheitert an.)
Die Erklärung der ICOLC unterstützt den Inhalt des ARL-Berichts zur Policy und hebt besonders drei Punkte hervor:
1. Die Policy behindert Innovation anstatt sie zu fördern. OCLC missachte die vielfältigen und komplexen Interessen der internationalen Bibliotheksgemeinschaft.

2. Der Policy-Entwurf geht weit über den Schutz gegen kommerziellen Missbrauch von WorldCat-Daten hinaus und erstreckt sich auch auf den nicht-kommerziellen Gebrauch der Daten, etwa durch Bibliotheksverbünde.

3. Der Policy-Entwurf ist rechtlich unpräzise und unvollständig.
Alle Zeichen deuten nunmehr darauf hin, dass es einen Neustart der Policy-Entwicklung geben wird und daraufhin - so bleibt zu hoffen - ein so partizipativer wie transparenter Neuformulierungsprozess beginnen wird. Mal sehen, was das Treffen des OCLC-Mitgliederrats vom 17. bis 19. Mai mit sich bringt. Peter Murray befasst sich in einem Blogbeitrag mit der bevorstehenden Präsentation der Zwischenergebebnisse des Review Board of Shared Data Creation and Stewardship bei diesem Treffen und der konkreten Informations- und Diskussionspolitik im Anschluss daran.

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